Im Zuge des Baus und Betriebs der Zentralmülldeponie des Odenwaldkreises in Brombachtal-Langenbrombach verblieben ein naturschutzfachliches Defizit von ca. 1,8 Millionen Biotopwertpunkten nach Hessischer Kompensationsverordnung sowie ein Waldverlust von ca. 2,6 ha. Die Genehmigungsbehörde forderte den Realausgleich im Naturraum durch Ersatzaufforstung. Auf Beschluss des Kreises sollten die Ersatzmaßnahmen im Odenwaldkreis als regionale Wertschöpfung verbleiben.
Dazu hat unser Büro bei Waldeigentümern im Odenwaldkreis entsprechende Flächen recherchiert und Genehmigung, Anerkennung, Umsetzung und Vollzugskontrolle der Ersatzmaßnahmen mit zwei Abnahmeterminen über mehrere Jahre gesteuert. Mehr lesen…
Entstanden sind Waldneuanlagen aus Edellaubhölzern im Anschluss an mind. 3-seitig von Wald umschlossenen landwirtschaftlichen Flächen. Die forstrechtlichen Maßnahmen konnten daneben für das aus der Genehmigung der Zentralmülldeponie bestehende naturschutzfachliche Defizit gleichermaßen herangezogen werden.
Als maßgebliche, naturschutzfachliche Ersatzmaßnahmen erfolgten an standortfremd bestockten Bachtälern die frühzeitige Entnahme von 4,4 ha bachnaher Fichtenbestände mit Wiederherstellung von besonnten Gewässerflanken und bachnahen, feuchten Torfmoos-Beständen. Bereichsweise wurde mit Schwarzerlen locker neu bestockt. Daneben erfolgte die Ausweisung von Buchen-Bannwald in einer Größe von ca. 5 ha am Krähberg. An der bayrischen Landesgrenze wurde ein Wiesenzug im Naturschutzgebiet von Hybridpappeln und Fichtenhölzern geräumt und die Durchgängigkeit wieder hergestellt.
Die Maßnahmen wurden fachlich und hinsichtlich ihrer Anrechenbarkeit auf das forstrechtliche und naturschutzfachliche Defizit mit den Behörden des Regierungspräsidiums abgestimmt.